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Künstler Dietmar Lehmann, Porta Westfalica

Biografie - Dietmar Lehmann

Dietmar Lehmann
*1953 Bremen, lebt und arbeitet in Minden und Porta Westfalica

Der gebürtige Bremer Dietmar Lehmann absolvierte von1972-76 ein Bildhauereistudium an der Hochschule für Gestaltung in Bremen bei Prof. Waldemar Otto. Von 1977 bis 1983 studierte er an der Universität Oldenburg und legte dort beide Staatsexamen für die Fächer Kunst und Geografie für das höhere Lehramt an Gymnasien ab.

In seinen zumeist ortsbezogenen Kunstinterventionen entschlüsselt Dietmar Lehmann Zustände und Atmosphären öffentlicher Räume neu. Seine Installationen kommen zumeist lakonisch daher, überschaubar in ihrer Gegenständlichkeit und mit geläufigen Anklängen an das wirkliche Leben, ohne sich dabei auf ein bestimmtes Material festlegen zu lassen.

In spielerischer Beiläufigkeit stellt er Wirklichkeitserfahrung in Frage und generiert durch Verunsicherung von Routinen erhöhte Aufmerksamkeit für Gegenwärtiges. Dietmar Lehmann befragt, bewertet und entwertet zugleich. Was passiert, wenn man das ansonsten am Nachthimmel deutlich wahrnehmbare Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Rahmen einer Lichtinstallation - in schwarzblau gehüllt – allmählich optisch verschwinden lässt? Was löst der Anblick des russischen Fahnenträgers auf dem Dach eines Gebäudes beim Betrachter aus, wenn die inszenierte Geschichte der Flaggenhissung auf dem Reichstag - die den Sieg der Sowjetarmee über die Naziherrschaft deutlich machen sollte - in die Gegenwart transformiert? Was lösen vom Kreuz genommene Christusfiguren beim Betrachter aus, wenn man sie - einem archäologischen Grabungsfeld nicht unähnlich - in einem neuen, unerwarteten Zusammenhang stellt?

Dietmar Lehmann untersucht in seinen Installationen den Bedeutungswandel von Orten und Gegenständen in verschiedenen Zeiten und Kontexten und wirft zugleich Fragen auf: künstlerische, ortsspezifische, geschichtliche und gesellschaftliche.

Dietmar Lehmann nahm seit den 80er Jahren regelmäßig an regionalen und überregionalen Ausstellungen teil. Bundesweit bekannt wurde er u.a. mit dem Projekt „Kunstraum Medien“, im Rahmen dessen er verschiedene Tageszeitungen im In- und Ausland verfremdete, um die Lesegewohnheiten abrupt zu stören. Überregionale Aufmerksamkeit erlangte zuletzt auch seine Installation „Show your colours - Banner des Sieges“ u.a. auf der internationalen Ausstellung zeitgenössischer Künste in Dresden (Ostrale 2010).

Seit 1986 lebt und arbeitet Dietmar Lehmann in Minden und Porta Westfalica. U.a. führten ihn mehrere Ausstellungen und Studienaufenthalte nach St. Petersburg/Russland und Minsk/Weisrussland. Neben seiner eigenen künstlerischen Arbeit zeichnet Dietmar Lehmann für verschiedene Ausstellungsprojekte als Kurator verantwortlich. 1997 kuratierte er u.a. eine große Ausstellung mit Arbeiten Waldemar Ottos in der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg.

Im öffentlichen Raum hat Dietmar Lehmann u.a. das Abraham-Jacobi-Denkmal im Johannes-Wesling-Klinikum in Minden (1988), das Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Bad Oeynhausen (2004) sowie das Mahnmal für die Opfer des Außenlagers des Konzentrationslagers Neuengamme in Porta Westfalica (1993) realisiert.

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