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Show yout colors - Banner des Sieges? | Dietmar Lehmann 2009 | Installation 180 x 60 x 60cm
2009, Schlachtfelder - 250. Jahrestag der Schlacht bei Minden
2010, Ostrale - Internationale Ausstellung zeitgenössischer Künste, Dresden

"Show yout colours - Banner des Sieges?"

2009, Schlachtfelder - 250. Jahrestag der Schlacht bei Minden
2010, Ostrale - Internationale Ausstellung zeitgenössischer Künste, Dresden

Der Anblick des Fahnenträgers in russischer Uniform auf dem Dach des Gebäudes mit seiner wehen-den „Roten Fahne“ wirkt irritierend. Die Symbolkraft des Bildes ist gegenwärtig und im kollektiven Bewusstsein verankert. Die Flaggenhissung der Siegermacht wurde mehrfach in der Geschichte insze-niert, in diesem Fall zitiert der Künstler das Foto von Jewgeni Chaldej, das im Mai 1945 den Sieg der Sowjetarmee über die Naziherrschaft deutlich machen sollte.

Mit der Herausnahme aus dem eigentlichen geschichtlichen Kontext überschreitet das Projekt bewusst Grenzen des ehemaligen Schlachtfeldes. Lehmanns Installation wirft unterschiedliche Fragen auf. Wie gehen wir mit diesen Ikonen, die unserem heutigen Verständnis von Geschichte fremd sind, um? Welches Bild ergibt sich im gegenwärtigen künstlerischen Zusammenhang und welche Bedeutung verleiht die Fahnenhissung dem hier ausgewählten Standort?

 

presseWelt am Sonntag, 09.08.09   Kulturspitzen

Minden streitet um Sowjet-Flagge
Von Christiane Hoffmanns

64 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 20 Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Feindbild Russland immer noch aktuell. Zumindest in Minden. Das jedenfalls lernte der Bildhauer Dietmar Lehmann, als er die Skulptur eines russischen Soldaten im Mindener Stadtraum aufstellen wollte, der die rote Hammer-und-Sichel-Flagge der sozialistischen Sowjetrepubliken trägt. Als Vorbild für seine Arbeit "Show your Colors - Banner des Sieges" diente Lehmann das legendäre Kriegsfoto Jewgeni Chaldejs, das einen Rotarmisten zeigt, wie er am 2. Mai 1945 auf dem Berliner Reichstagsgebäude die sowjetische Fahne hisst.
Ende des Zweiten Weltkriegs, 20 Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Feindbild Russland immer noch aktuell. Zumindest in Minden. Das jedenfalls lernte der Bildhauer Dietmar Lehmann, als er die Skulptur eines russischen Soldaten im Mindener Stadtraum aufstellen wollte, der die rote Hammer-und-Sichel-Flagge der sozialistischen Sowjetrepubliken trägt. Als Vorbild für seine Arbeit "Show your Colors - Banner des Sieges" diente Lehmann das legendäre Kriegsfoto Jewgeni Chaldejs, das einen Rotarmisten zeigt, wie er am 2. Mai 1945 auf dem Berliner Reichstagsgebäude die sowjetische Fahne hisst.
Nun ist es nicht so, als habe Lehmann sein Kunstwerk aus reiner Lust an der Provokation westfälischer Bürger und Politiker auf das Dach des Stadttheaters gestellt. Im Gegenteil: Der überlebensgroße graue Fahnenträger in Uniform ist Teil der Ausstellung "Schlachtfelder", die anlässlich des 250. Jahrestages der Schlacht bei Minden ausgerichtet wurde, bei der britische, preußische und hannoveranische Truppen über das französisch-sächsische Heer siegten.
Dass Kunst keine Kuschelveranstaltung sein sollte, ist keine neue Erkenntnis. Und auch im öffentlichen Raum - und nicht unter dem Schutzmantel eines Museums - sollte es möglich sein, künstlerische Positionen zu zeigen, die irritieren. Erstaunlich sind daher die heftigen Reaktionen, die Beschimpfungen, denen Lehmann seit Wochen ausgesetzt ist. Dass die Installation für manche böse Erinnerungen an die Zeit des Zweiten Weltkriegs weckt, ist bedauerlich. Dennoch muss es möglich sein - und besonders im Rahmen einer Ausstellung, die sich mit dem Thema Krieg beschäftigt, auch wichtige politische und militärische Ereignisse künstlerisch ohne Vorgaben zu verarbeiten. Schließlich ist der reflektierte Umgang mit Geschichte der beste Weg, Zusammenhänge zu verstehen.
Lehmanns Rotarmist auf dem Dach des Stadttheaters zeigt, wie groß die Verunsicherung im Umgang mit der jüngsten Geschichte auch heute noch ist. Bereits im Vorfeld der Schau war es schwierig, einen Platz für die Skulptur zu finden. Lehmann hatte sich etliche Absagen eingehandelt. Und selbst die Verantwortlichen der Ausstellung waren sich ihrer Sache nicht ganz sicher. Schließlich könne man der britischen Armee, die anlässlich des Gedenkens an die Schlacht bei Minden eine Parade abhielt, auch nicht zumuten, unter einer sowjetischen Fahne zu marschieren. Sie rieten Lehmann, die Arbeit nicht in Nähe des Festaktes aufzustellen.
Die Mindener Ausstellung "Schlachtfelder" soll einen Blick auf die Vergangenheit und ihren Umgang mit dem Thema Krieg werfen. Jetzt - erweitert um die aktuelle Affäre Rotarmist - gibt die Ausstellung auch Auskunft über den Umgang der heutigen Gesellschaft mit diesem aktuellen Thema. Und da gibt es scheinbar noch viel zu tun, zumindest in Minden.

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Pressetext Lehmann dpaNeue Westfälische, Donnerstag, 8.08.2009

Rote Fahne weht über Minden
Dietmar Lehmann hisst die Sowjetfahne über dem Theater
Von Regina Doblies, dpa

64 Jahre nach Kriegsende weht wieder die sowjetische Flagge auf einem deutschen öffentlichen Gebäude. Die überlebensgroße Figur eines Soldaten in russischer Kampfuniform hisst die rote Fahne mit dem Hammer- und Sichelmotiv auf dem Dach des Stadttheaters in Minden.

Mit dieser Installation stellt der Mindener Künstler Dietmar Lehmann eines der berühmtesten Kriegsfotos aller Zeiten nach. Es entstand im Mai 1945 und zeigt einen sowjetischen Soldaten, der die russische Fahne als Zeichen des Sieges über die Naziherrschaft auf dem eroberten Reichstag hisst.

Mit seiner Installation mit dem Titel "Show Your Colors – Banner des Sieges" hat sich Dietmar Lehmann künstlerisch mit dem Thema Schlachtfeld auseinandergesetzt. "Mit der Herausnahme der Szene aus dem eigentlichen geschichtlichen Kontext überschreitet die Installation bewusst Grenzen des ehemaligen Schlachtfeldes. Mich interessiert dabei die Frage, wie wir mit Bildern der Geschichte umgehen, die zum festen Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur gehören", sagt er.
Traumatische Erinnerungen werden geweckt

Der Anblick des Fahnenträgers wirkt nach seinen Worten für manche Betrachter irritierend und befremdlich, für andere wecke die Installation traumatische Erinnerungen an vergangene Zeiten. Die Installation ist noch bis zum 31. August zu sehen und ist Teil einer Kunstaktion anlässlich des 250. Jahrestages der Schlacht bei Minden ...


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Pressetext Lehmann dpaMindener Tageblatt, Donnerstag, 27.08.2009

"Berührt uns dieses Bild noch?"
Mindener Künstler Dietmar Lehmann hisst die Rote Fahne

Von Ursula Koch

Minden (mt). Seit gut vier Wochen weht über dem Klausenwall die Rote Fahne. Dieser Beitrag zur Ausstellung "Schlachtfelder" hat seinem Schöpfer Dietmar Lehmann einige Kritik eingetragen, aber überwiegend positive Reaktionen hervorgerufen. Mit seiner Arbeit "Banner des Sieges" zitiert der Künstler Dietmar Lehmann das berühmte Foto von Jewgeni Chaldej, das im Mai 1945 auf dem Berliner Reichstag entstand.

Die Fahne ist allerdings nur ein Teil der Arbeit, dazu gehört lebensgroße Polyesterfigur, die das "Banner des Sieges" hisst. Mit der Szene zitiert der Mindener Künstler das berühmte Foto von Jewgeni Chaldej, das 1945 den Sieg der Sowjetarmee über die Naziherrschaft deutlich machen sollte.

"Mir ging es mit dieser Arbeit nicht um Provokation oder darum jemanden zu verletzen oder die Sowjetunion zu verherrlichen", betont Lehmann. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die Ausschreibung zu dem Kunst-Wettbewerb, die eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Rezeptionsgeschichte von Schlachtdarstellungen forderte.

Die übergeordnete Frage sei für ihn gewesen: "Wie sehr ist dieses Bild heute noch im kollektiven Gedächtnis verankert und berührt uns dieses Foto 64 Jahre nach Kriegsende noch?" Der Anlass der Ausstellung, die Schlacht bei Minden, "ist für uns relativ abstrakt, weil Preußen wenig beteiligt war", stellt der Künstler fest. Darum sei es ihm darum gegangen das Thema Schlacht näher an die Menschen heranzubringen und Betroffenheit auszulösen. Und schließ-lich wolle er die Frage beleuchten, wie vergänglich Siege sind.

Kritik erntete Lehmann vor allem von Bürgern der ehemaligen DDR, die ihm vorwarfen "ein möderisches System zu heroisieren". Doch diese Äußerungen berücksichtigten eben nicht den Zusammenhang, in dem die Arbeit gezeigt werde, sagt Lehmann. Menschen, die den Zweiten Weltkrieg erlebt hätten, äußerten sich kaum zu der Arbeit. "Mit der gesamten Ausstellung hat die Minden Marketing Mut bewiesen", lobt der Künstler den Initiator der "Schlachtfelder".


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Pressetext Lehmann dpaMindener Tageblatt, 27.08. 2010

"Rote Fahne" weht über Dresden
Lehmanns Installation Teil der Ostrale auf alten Schlachthofgelände

Dresden/Minden (dpa/mt). Schwebende Waschbecken, Müll-Schweine und Dietmar Lehmanns russischer Soldat, der die Rote Fahne hisst: Gegenwartskunst aus 24 Ländern ist bis zum 19. September bei der Internationalen Ausstellung zeitgenössischer Künste "Ostrale´10" in Dresden zu sehen.

 Mit seiner Installation "Banner des Sieges" schwebt der Portaner Dietmar Lehmann hoch über der Ausstellung "Ostrale" in Dresden, die heute eröffnet wird. | Foto: pr

Die Palette der Werke von 150 Künstlern aus Ost- und Westeuropa, darunter der in Porta Westfalica lebende Lehmann, Asien und den USA umfasst alle Genres von Grafik, Malerei, Fotografie und Skulptur bis hin zu Objektkunst, Film und Performances, teilten die Organisatoren gestern mit. Für die diesjährige Ausgabe zum Thema "Rites of Passage" (Übergang) hatten mehr als 700 Künstler weltweit Arbeiten und Konzepte eingereicht, aus denen die vierköpfige Fachjury die Schau zusammenstellte.

Unter den für die Ostrale ausgewählten Künstlern, sind zwei, deren Werke im vergangenen Jahr in der Mindener Ausstellung "Schlachtfelder" zu sehen war. Neben Lehmann, dessen Installation "Banner des Sieges", die sich auf das berühmte Foto von Jewgeni Chaldej aus dem Jahr 1945 bezieht, als ein Rotarmist die Rote Fahne über dem Berliner Reichstag hisste, ist auch Alexander Edischerow auf der Ostrale vertreten. Er hatte für Minden eine Toninstallation am Theater und den Einmannbunker vor der Fußgängerbrücke geschaffen.

"Die Dresdner Ausstellung ist sehr erfrischend, weil sehr viele junge Kollegen ausgewählt wurden", erzählt der gerade zurückgekehrte Künstler. "Es ist ein Glücksfall, dass meine Arbeit haargenau auf diese Ausschreibung passte. Ich freue mich, einmal auf so einer Ebene mitspielen zu können."
Wie reagieren die Bürger der ehemaligen DDR?

Für ihn sei es jetzt spannend zu erfahren, wie die Bürger der ehemaligen DDR auf dieses Zeichen der Kapitulation reagieren werden. Geplant sei, dass seine Arbeit zum Ende der "Ostrale" auf das Dach der Kunsthalle direkt gegenüber der Frauenkirche umziehe. Das Denkmalamt habe bereits zugestimmt, aber die Bauaufsicht habe noch nicht entschieden...

Die 2007 begründete Ostrale hat in wenigen Jahren internationale Ausstrahlung erreicht. 2009 kamen rund 11 000 Besucher zu dem Kunstfestival. Es präsentiert das ganze Spektrum der Gegenwartskunst und setzt so einen Gegenpol zur barocken Dresdner Geschichte. 2010 geht es um die Auseinandersetzung mit Hinterlassenschaften der Zivilisation, ihrer Veränderung und Neuordnung. Die besten Werke der Ausstellung werden später als "out of ostrale" in Katowice (Polen), Eupen (Belgien) und Pecs (Ungarn) gezeigt.


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Pressetext Lehmann dpaBild, Samstag, 8. August 2009

Künstler stellt Kriegsfoto nach
Rote Flagge verwirrt auf den ersten Blick

Erstmals nach Kriegsende vor 64 Jahren weht  die sowjetische Flagge wieder auf einem öffentlichen deutschen Gebäude. Auf dem Dach des Stadttheaters hisst die Figur eines Soldaten in russischer Kampfuniform  die rote Fahne – inklusive Hammer und Sichel. Das ist Kunst! Erdacht von Bildhauer Dietmar Lehmann (56) ais Porta Westfalica. Er hat eines der berühmtesten Kriegsfotos aller Zeiten nachgestellt. Das entstand im Mai 1945 und zeigt einen Soldaten der Roten Armee, der die Fahne als Zeichen des Sieges über die Naziherrschaft auf dem Reichstag hisst.

„Mich interessiert, wie wir mit Bildern der Geschichte umgehen, die zum festen Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur gehören“, sagt der Künstler. Viele Betrachter reagierten irritiert. Bei Älteren weckte die Installation traumatische Erinnerungen..


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Show yout colours - Banner des Sieges?
Dietmar Lehmann 2009

Installation 180 x 60 x 60cm

2009, Schlachtfelder - 250. Jahrestag der Schlacht bei Minden
Jury:
Prof. Theodor Hermert Corvey, Herforder Kunstverein
Christiane Heuwinkel, Kunsthalle Bielefeld

2010, Ostrale - Internationale Ausstellung zeitgenössischer Künste, Dresden
Jury:
Andrea Hilger, Ostrale Dresden
Dr. Martin Müller, Ostrale Dresden
Dorota Kabiensz, Kuratorin, Polen

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